Kamera – Mikrofone

Es gibt mindestens 835,7 verschiedene Mikrofone, und hier das Richtige zu finden für den eigenen Einsatz ist eine Herausforderung. Muss es immer das teure Material sein – oder gibt es auch preiswerte Geräte? In diesem Blog-Beitrag gehe ich ein wenig auf die Aspekte bei der richtigen Mikrofon-Auswahl ein, und stelle ein paar meiner persönlichen Low-Budget-Favoriten vor.

Für die Tonaufnahme bei Videos in der Kamera, mit dem Smartphone oder auch beim Live-Streaming kann man etwas pragmatischer an dieses Thema herangehen als bei einer Studio-Aufnahme. Denn in aller Regel geht es hier primär um die Aufnahme von Sprache. Wichtig ist also erster Linie, dass die Sprachverständlichkeit sehr gut ist – alle weiteren Aspekte sind zunächst nice-to-have.

Die eingebauten Mikrofone sind leider in den seltensten Fällen eine gute Wahl – denn das Wichtigste für gute Sprachverständlichkeit ist eine optimale Separierung der Schallquellen. Dies erreicht man am Einfachsten dadurch, dass das Mikrofon in einem möglichst geringen Abstand zum Redner positioniert wird, denn vergrößert man fast automatisch den Abstand der anderen Schallquellen – und damit reduziert sich auch die Lautstärke dieser Störgeräusche.

Als nächstes fällt die Frage auf die Wahl des Mikrofon-Typs: Ansteckmikrofon, Handkeule, oder doch ein Richtmikrofon auf der Kamera oder einem Stativ?

Diese Frage ist abhängig vom Einsatz. Einen Redner, der auf einer Bühne herumläuft die ganze Zeit mit einem Richtmikrofon zu verfolgen, ist eher anstrengend.


Hier ist ein Ansteck-Mikrofon, am besten mit einem Funk-Sender, die optimale Wahl. Für die schnelle Umfrage auf einer Veranstaltung wäre das aber sehr umständlich – hier ist ein Handmikrofon oder ein Shotgun-Mic auf der Kamera praktischer.

Das Wichtigste aus meiner Sicht: hinhören!
Mikrofone – selbst die teuersten – sind dumm. Sie unterscheiden im Gegensatz zu unserem Gehör nicht zwischen dem Sprecher und den vorbeifahrenden Autos.
Ein Kopfhörer, mit dem man direkt abhören kann, was man gerade aufnimmt, schafft hier Klarheit. Man kann so direkt beurteilen, ob der Interviewpartner gut wahrnehmbar ist, oder die Hintergrundgeräusche störend sind. Ich sage hier auch bewusst ’störend‘ und nicht ‚hörbar‘ – denn der Kontext der Aufnahme ist für den Zuschauer wichtig. Auf einer Veranstaltung, bei der im Hintergrund andere Menschen zu sehen sind, akzeptiert der Zuschauer auch, diese zu hören. Bei einem Bild in einer ruhigen Umgebung (z.B. eine Kirche oder die Morgenstimmung im Wald) sind Straßenlärm oder spielende Kinder unpassend.

Zu guter Letzt habe ich auf meiner Kit.Co-Seite* ein paar Empfehlungen aufgelistet – Mikrofone die ich entweder selbst besitze, oder mit denen ich schon gearbeitet habe und die ich daher empfehlen kann.
Zusätzlich – ebenfalls bei Kit – gibt’s noch eine kleine Auflistung mit praktischen Helferchen und Adaptern*. Je nach Anschluss und Anforderungen braucht man das ja manchmal – und meine Favoriten und täglichen Begleiter sind da zusammengefasst.