Streaming-in-a-box – gibt’s das?
Die einfache Antwort: ja – mit der Mevo Plus*.
Diese kleine Kamera hat’s in sich. Denn trotz ultrakompakten Abmessungen – gerade mal so groß wie eine Teetasse – hat sie neben der 4K-Kamera auch einen eingebauten WLAN-Accesspoint, Streaming-Server und Videorekorder nebst Mikrofon, und das Ganze auch noch Akkubetrieben mit einer Laufzeit von über einer Stunde.
Bedient wird alles über eine App auf dem Tablet oder Smartphone – wobei ich hier definitiv zu einem Tablet raten will, denn sonst ist die Bedienung extrem fuzzelig. Nach dem Einschalten verbindet man das Tablet via Bluetooth, und konfiguriert darüber das WLAN – und ein paar Klicks später ist man dann auch schon in der Lage loszulegen.
Die Kamera erkennt dabei auf Wunsch Gesichter, und kann die Menschen im Bild auch verfolgen. Auch eigene Bildauschnitte lassen sich manuell wählen, und auf Wunsch auch abspeichern. Über die App lassen sich diese Einstellungen dann per Schnitt oder Schwenk/Zoom zu einem Programm kombinieren.
Es ist zwar nicht ganz das Selbe wie mit mehreren Kameras – aber dennoch deutlich ansprechender und interessanter, als dauerhaft die Totale wiederzugeben.
Das fertige Programm kann dann entweder auf eine Micro-SD Karte aufgezeichnet werden, oder in die gängigsten Streaming-Portale wie YouTube oder Facebook gestreamt werden. Die nötigen Presets sind schon hinterlegt – ein Login in der Plattform genügt.
In Kombination mit dem Mevo Boost* entfaltet die kleine Mevo ihr volles Potential. Denn nicht nur der große Akku mit 10 Stunden Laufzeit und die LAN-Schnittstelle für eine stabile Internetverbindung sind praktisch, vor allem die Möglichkeit, eine USB-Soundkarte anzuschließen bringt den Vorteil von einer professionellen Ton-Schnittstelle. Leider sind nur eine Handvoll Geräte kompatibel, aber ich habe die günstigste Variante getestet – das kleine Behringer Xenyx 502 USB* – und das funktioniert schon einwandfrei.
Zugegeben: Man kann von einer Kamera, die unter 500€ kostet, nicht erwarten, dass es qualitativ das Selbe ist, wie wenn man mit einer Systemkamera filmt, oder gar mit mehreren Kameras + Bildmischer einen Stream erstellt. Insbesondere bei schlechtem Licht, aber auch bei großen Bühnen kommt die Mevo schnell an Grenzen.
Das ist aber auch nicht der Anspruch der Mevo. Was diese Kamera auszeichnet, ist die Möglichkeit, einen Livestream absolut ohne technische Vorkenntnisse zu erstellen – und das Einloggen ins WLAN ist dabei fast die schwierigste Aufgabe.